Denkanstoss Januar 2023

 

Wir wissen nicht allzu viel, wie sich der Veterinärberuf in Indien entwickelt hat. Mit diesem Denkanstoss möchten wir Sie ermuntern, sich einerseits auf die Geschichte des Veterinärberufes in Indien einzulassen und auf den verlinkten Websites rumzustöbern und etwas mehr über den Tierarztberuf und die Organisation des Veterinärdienstes in Indien zu erfahren.

 

Organisation des Veterinärdienstes in Indien

 

Analog zu uns gibt es einerseits den staatlichen Veterinärdienst, verschiedene Universitäten, wo in allen möglichen Bereichen zur Tiergesundheit geforscht und gelehrt wird und die zukünftigen Tierärztinnen und Tierärzte ausgebildet werden und die praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzte, die sich in Standesorganisationen vereint haben..

 

Die praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzte haben sich zu Berufsorganisationen zusammengeschlossen. Die Indian Veterinary Association mit rund 65'000 Mitgliedern, gegliedert in 28 Sektionen in den verschiedenen Bundesstaaten ist die grösste. Daneben gibt es Fachsektionen wie die der Federation Of Small Animal Practitioners Associations (FSAPAI).

 

Verteilt über ganz Indien gibt es 47 Universitäten mit einer Veterinärfakultät, denen vielfach Veterinärcolleges angeschlossen sind, wo die Studentinnen und Studenten während der Ausbildung wohnen können. 

 

In den Veterinärfakultäten sind diverse Institute integriert, die entsprechend forschen und lehren. Klickt man sich durch die verschiedenen Universitäten so ergeben sich einige interessante Aspekte zu den Schwerpunkaktivitäten.

 

Im Ministry of Fisheries, Animal Hunsbandry and Dairying ist das DEPARTMENT OF ANIMAL HUSBANDRY AND DAIRYING für den Veterinärdienst zuständig. Ihm angegliedert ist das Veterinary Council of India (VCI), das gemäß den Bestimmungen des Indian Veterinary Council Act (1984) das wichtigste gesetzliche Gremium im Veterinärbereich in Indien ist. Ebenso betreibt Indien das CCS National Institute of Animal Health, das am ehesten mit unserem IVI zu vergleichen ist.

Viele gute Informationen rund um den Veterinärdienst in Indien finden sich unter anderem auf der Website Vet Helpline India

 History of Veterinary Medicine in Indian Sub-continent

 

(Excerpt from the article HISTORY AND SCOPE OF VETERINARY MEDICINE, Bangl. J. Vet. Med. (2003). 1 (1) 01- 08 by M. A. Samad and M. U. Ahmed, Department of Medicine, Faculty of Veterinary Medicine, Bangladesh Agricultural University, Mymensingh - 2202, Bangladesh)

 

In ancient India animal treatment was mostly confined to 'Ayurveda' medicine and Hakims and Kabiraj probably treated livestock as was the case for human. Veterinary service in India on modern scientific line came into beings in 1774 with the establishment of a modern horse breeding farm]. Williams Frazer, probably a British cavalry officer, a non-veterinarian, became interested for the development of horses and cattle in India. In May 1795, he established a cattle farm at Poona and introduced two bulls and six cow from England.

 

The Bengal stud had been established in 1796 at Pusa by the East Indian Company to breed its own cavalry horses. After initial failures to acquire suitable breeding stock, the company sought the services of a competent member of the newly established veterinary profession who was a horse specialist to help identity suitable breeding stock for shipment to India in 1800. The person selected was William Moorcroft, the first English-speaking veterinary surgeon who had graduated in 1791 from the oldest Veterinary School in Europe, in Lyon, France, just before England had established its first such school. He served in this consultant role until 1808, when he was appointed superintendent and Veterinary Surgeon of the company's stud at Pusa. Sixteen years after he qualified he went to India where he worked for 17 years until his premature ( died under mysterious ) death in 1825. By 1820, Veterinary practitioners from England started coming to India, as there was a general awakening of interest in the profession.

 

The first Army Veterinary school was set up in India in 1862 at Poona with a course of one-year duration. Mr. J.H.B. Hallen was appointed as Principal Veterinary Surgeon of the Army Veterinary School at Poona in 1862. Devastating cattle plague forced to set up cattle plague commission in 1869 in India.

 

The first Veterinary College was set up at Babugarh in 1877 in order to produce efficient Veterinarian in India. Later on, Veterinary Colleges were established in succession at Lahore in 1882, Bombay in 1886, and Madras and Calcutta in 1893 with a three years course leading to a Diploma in Veterinary Science ( GVSC ).

 

The outstanding advance in Veterinary science in India was made with the establishment of the Imperial Bacteriological Laboratory in 1889 at Izzatnagar, UP, which in now known as Indian Veterinary Research Institute ( IVRI ). Sir Arthur Oliver, the first Animal Husbandry Commissioner in India, introduced the first degree course in Veterinary Science at Madras Veterinary College in 1936 ( Dunlop and Williams, 1996).

 

Geschichte der Veterinärmedizin auf dem indischen Subkontinent

 

(Auszug aus dem Artikel HISTORY AND SCOPE OF VETERINARY MEDICINE, Bangl. J. Vet. Med. (2003). 1 (1) 01- 08 by M. A. Samad and M. U. Ahmed, Department of Medicine, Faculty of Veterinary Medicine, Bangladesh Agricultural University, Mymensingh - 2202, Bangladesh)

 

Im alten Indien beschränkte sich die Behandlung von Tieren hauptsächlich auf die „Ayurveda“-Medizin und Hakims (Arzt, Heilkundiger) und Kabiraj (Person, die Ayurveda praktiziert) behandelten Vieh wahrscheinlich wie Menschen. Der Veterinärdienst in Indien auf moderner wissenschaftlicher Grundlage entstand 1774 mit der Gründung einer modernen Pferdezucht. William Frazer, wahrscheinlich ein britischer Kavallerieoffizier, kein Tierarzt, interessierte sich für die Entwicklung von Pferden und Rindern in Indien. Im Mai 1795 gründete er eine Rinderfarm in Poona und führte zwei Bullen und sechs Kühe aus England ein.

 

Das bengalische Gestüt war 1796 in Pusa von der East Indian Company gegründet worden, um eigene Kavalleriepferde zu züchten. Nach anfänglichen Fehlschlägen bei der Beschaffung geeigneter Zuchttiere suchte das Unternehmen 1800 die Dienste eines kompetenten Mitglieds des neu gegründeten Veterinärberufs, der ein Pferdespezialist war, um bei der Identifizierung geeigneter Zuchttiere für den Versand nach Indien zu helfen.

 

Die ausgewählte Person war William Moorcroft, der erste englischsprachige Tierarzt, der 1791 seinen Abschluss an der ältesten Veterinärschule Europas in Lyon, Frankreich, gemacht hatte, kurz bevor England seine erste derartige Schule gegründet hatte. Er diente in dieser Beraterrolle bis 1808, als er zum Superintendenten und Veterinärchirurgen des Gestüts des Unternehmens in Pusa ernannt wurde. Er arbeitete 17 Jahre in Indien, wo er 1825 unter mysteriösen Umständen frühzeitig verstarb. Um 1820 kamen vermehrt Tierärzte aus England nach Indien, da das Interesse an diesem Beruf allgemein erwachte.

 

Die erste «Army Veterinary School» wurde 1862 in Poona gegründet, wo man nach einem einjährigen Kurs die Ausbildung abschloss. J.H.B. Hallen wurde 1862 zum leitenden Veterinärchirurgen der «Army Veterinary School» in Poona ernannt. Die verheerende Rinderpest in Indien führte 1869 zur Einrichtung einer Rinderpestkommission.

 

Die erste (zivile) Veterinärschule (college) wurde 1877 in Babugarh gegründet, um effiziente Tierärzte in Indien auszubilden. Später wurden 1882 in Lahore, 1886 in Bombay und 1893 in Madras und Kalkutta nacheinander Veterinärschulen mit einem dreijährigen Kurs gegründet, der zu einem Diplom in Veterinärwissenschaften (GVSC) führte.

 

 

Der herausragende Fortschritt in der Veterinärwissenschaft in Indien wurde mit der Gründung des Imperial Bacteriological Laboratory im Jahr 1889 in Izzatnagar, UP, erzielt, das heute als Indian Veterinary Research Institute (IVRI) bekannt ist. Sir Arthur Oliver, der erste Kommissar für Tierhaltung in Indien, führte 1936 den ersten Studiengang in Veterinärwissenschaften am Madras Veterinary College ein (Dunlop und Williams, 1996).